Die Woldenhorn-Schule hat im Juni 2000 als eine der ersten Schulen für Geistigbehinderte in Schleswig-Holstein ihr Schulprogramm vorgelegt.
Seitdem begleitet eine Steuergruppe des Kollegiums die Weiterentwicklung des Schulprogramms:
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Die im Jahre 2000 formulierten Leitsätze sind überwiegend weiterhin gültig. Im März 2006 hat das Kollegium eine Anpassung an aktuelle Entwicklungen vorgenommen.
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Im Jahre 2001 begann, von der Steuergruppe initiiert, der Aufbau unserer Schülervertretung, die seitdem regelmäßig und erfolgreich arbeitet.
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Mittels eines umfangreichen Elternfragebogens haben wir im Sommer 2002 die Wünsche und Anforderungen unserer Elternschaft an die Schule erfragt.
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Der neue Lehrplan Sonderpädagogische Förderung und die damit zusammenhängende Landesverordnung (SoFVO) im August 2002 begründeten an der Woldenhorn-Schule Arbeitsgruppen zu Förderplänen für jeden Schüler und zur Erstellung eines schulinternen Unterrichtsplans. Erfahrungen mit dem schulinternen Unterrichtsplan zum Ganzheitlichen Unterricht wurden im Herbst 2005 in eine Überarbeitung aufgenommen.
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Die Schulkonferenz der Woldenhorn-Schule hat im Juni 2005 ein Ausbildungskonzept verabschiedet. Damit beteiligt sich die Woldenhorn-Schule seit August 2005 an der neuen, veränderten Ausbildung der Sonderschullehrerinnen und –lehrer.
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Zum 30-jährigen Bestehen der Woldenhorn-Schule im September 2005 hat die Steuergruppe einen Flyer erarbeitet, der allen Interessierten zur Kurzinformation über die Schule dient.
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Um auch in den einzelnen Schulfächern im Sinne eines schulinternen Unterrichtsplans zu einer Vereinheitlichung und einem Aufbau zu kommen, hat die Steuergruppe ein neues System der Fachkonferenzen initiiert, das im Schuljahr 2006/2007 mit der Arbeit beginnt.
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Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit des Kollegiums ist die Unterstützte Kommunikation. Mit dem Ziel, die unterrichtsimmanente Kommunikation zu fördern, gibt es eine regelmäßige Wiederholung eines Anfänger-Gebärden-Kurses sowie eine Arbeitsgruppe "UK", die von unseren beiden Multiplikatorinnen geleitet wird. Die Woldenhorn-Schule besitzt einen Pool elektronischer Kommunikations-Hilfsmittel zur Erprobung für die Schülerinnen und Schüler.
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Seit Sommer 2008 nimmt die Woldenhorn-Schule an einem Modellprojekt zur Zusammenarbeit von Förderzentren mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung und Integrationsfachdiensten teil. Die Kooperation auf örtlicher Ebene mit der AWO Neue Arbeit gGmbH, Ahrensburg besteht seitdem durchgehend. Die Zielsetzung lautet: Steigerung des Begabunspotentials von Schülerinnen und Schülern mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt.
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Die Woldenhorn-Schule ist seit 2008 vom Bildungsministerium als Offene Ganztagsschule anerkannt. Im Schuljahr 2011/12 nehmen pro Woche 57 Schülerinnen und Schüler in 8 Gruppen montags, dienstags und mittwochs in der Zeit von 13.20 - 16.20 Uhr daran teil.
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Die Woldenhorn-Schule versteht sich als sport-orientierte Schule. Wir sind Mitglied von Special Olympics Deutschland und nehmen regelmäßig an den Special Olympics National Games, die alle 2 Jahre deutschlandweit stattfinden. Dazu führen wir jährlich die klassenübergreifende Fahrt Skilanglauf und Schneeerleben durch. Regelmäßig nehmen wir auch an Sportfesten für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung teil: z. B. Special Olympics in Hamburg, Schwimmfest in Preetz, Fußballturniere in Meldorf und Hamburg.
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Seit August 2010 nutzen zwei Klassen der Woldenhorn-Schule mobile Klassenräume auf dem Gelände der benachbarten Grundschule am Schloss. Im Rahmen eines Kooperationsprojekts haben diese Klassen je eine Grundschul-Partnerklasse, mit der teilweise gemeinsamer Unterricht und besondere Aktivitäten durchgeführt werden. Aufgrund der positiven Erfahrungen streben beide Schule eine Ausweitung der Kooperation an.
Schulprogramm
Druckversion des Schulprogramms (pdf-Datei)
Die Woldenhorn-Schule in Ahrensburg ist eine Schule des öffentlichen Schulsystems in der Trägerschaft des Kreises Stormarn. Als sonderpädagogisches Förderzentrum begleitet sie den Lebensweg von Schülerinnen und Schülern mit geistiger Behinderung in Stormarn beim Besuch der Woldenhorn-Schule oder in integrativen Maßnahmen in anderen Schulen. Es ist unser Auftrag, das Recht auf Bildung für diese Schülerinnen und Schüler, unabhängig von Schweregrad und Umfang der Beeinträchtigungen im Bereich der geistigen Entwicklung und möglichen Zusatzbeeinträchtigungen zu verwirklichen. Damit gelten die im Schulgesetz des Landes Schleswig-Holstein festgelegten allgemeinen Bildungs- und Erziehungsziele.
Zum Erreichen der Zielsetzung einer aktiven Lebensbewältigung in sozialer Integration und größtmöglicher Selbstverwirklichung und Selbständigkeit bedarf es sonderpädagogischer Förderung. Sonderpädagogische Förderung für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung ist eine individuelle, ganzheitliche Förderung mit entwicklungsorientierten, handlungsbezogenen und fachorientierten Unterrichtsangeboten. Sonderpädagogische Förderung schließt den Anspruch der Schülerinnen und Schüler auf Sicherung ihrer Grundbedürfnisse, auf Pflege und auf Therapie ein. Sonderpädagogische Förderung bietet die Annahme in eine Lerngruppe und in eine Schulgemeinschaft, um sich in sozialen Zusammenhängen zu orientieren, einzuordnen und zu behaupten.
Die Woldenhorn-Schule berücksichtigt den Anspruch aller Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern und Sorgeberechtigten auf Sicherheit, Anerkennung und Aufmerksamkeit und unterstützt die Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben.
Die Woldenhorn-Schule sieht sich als Teil eines Netzwerkes. Sie sucht und bietet die Kooperation mit vorschulischen und nachschulischen Einrichtungen, den Förderschulen und den anderen Schulen sowie mit Ämtern und Institutionen des Kreises Stormarn und darüber hinaus.
Die Woldenhorn-Schule ist eine offene Schule, die auch als Ausbildungsschule für vielfältige Berufsbilder zur Verfügung steht. Der Verein der Förderer der Woldenhorn-Schule leistet wichtige Beiträge zur Erfüllung der Aufgaben der Schule.
Das hier vorgestellte Schulprogramm ist das Ergebnis eines Schulentwicklungsprozesses im Kollegium der Woldenhorn-Schule. Dieser Prozess wird von zwei Moderatorinnen und der Steuergruppe, einer gewählten, repräsentativen Gruppe des Kollegiums, begleitet.
Zur umfangreichen Diagnose des Systems „Woldenhorn-Schule“ wurde ein Fragebogen mit den Schwerpunkten
Äußere Gestalt der Schule
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Schulleben
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Unterrichtsgestaltung
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Arbeitsplatz
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Woldenhorn-Schule
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Elternarbeit
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Öffentlichkeitsarbeit
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Schule im gesellschaftlichen Kontext
erarbeitet.
Die Analyse ergab Stärken und Schwächen des Systems, aus dem Leitsätze und Projektideen abgeleitet wurden. Die Leitsätze wurden intensiv diskutiert und vom Kollegium als Grundlage der gemeinsamen Arbeit vereinbart. In einem weiteren Schritt sind Projektideen verwirklicht worden.
Das hier vorgestellte Ergebnis spiegelt den derzeitigen Diskussionsstand wieder und unterliegt ständiger Überprüfung und Weiterentwicklung. Der Schwerpunkt der hier vorgestellten Schulentwicklungsarbeit liegt im Prozess für das Kollegium, weniger in der Dokumentation und Repräsentation der Ergebnisse nach außen.
Dieses Schulprogramm wurde vom Schul-, Kultur- und Sportausschuss für unseren Schulträger den Kreis Stormarn am 16. Mai 2000 zur Kenntnis genommen. Die Schulkonferenz der Woldenhorn-Schule hat diesem Schulprogramm dann am 26. Juni 2000 einstimmig zugestimmt. Das Schulprogramm unterliegt jedoch ständiger Veränderung und Weiterentwicklung.
A Wir nehmen die Bedürfnisse und Wünsche unserer Schülerinnen und Schüler ernst.
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Wir nehmen uns Zeit für unsere Schülerinnen und Schüler.
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Wir bemühen uns, ihre Wünsche wahrzunehmen.
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Wir beteiligen die Schülerinnen und Schüler an der Auswahl von Inhalten und Themen sowie an Entscheidungen.
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Wir schaffen den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, innerhalb der Schülervertretung demokratisches Miteinander zu üben.
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Wir suchen Kompromisse zwischen dem Wunsch eines einzelnen
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Schülers und den Bedürfnissen der Gruppe.
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Wir suchen Kompromisse zwischen den Wünschen der Schülerinnen und Schülern und den Anforderungen des Unterrichts.
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Wir reflektieren unseren Tonfall gegenüber den Schülerinnen und Schülern.
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Wir wählen in Konfliktsituationen eine kontrollierte Ansprache.
B Wir schaffen eine anregungsreiche Lernumgebung
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Wir bieten ein Lernen mit allen Sinnen.
Wir gehen von den Lerninteressen der Schülerinnen und Schüler aus. -
Wir machen auf den Einzelnen abgestimmte Angebote.
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Wir verwenden ansprechendes Material.
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Wir geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit in offenen Lernformen selbst tätig zu werden.
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Wir helfen den Schülerinnen und Schülern durch Strukturierung des Lernweges.
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Wir sind offen für neue pädagogische Entwicklungen.
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Wir nutzen vielfältig außerschulische Lernorte.
C Wir wertschätzen die Arbeitsergebnisse unserer Schülerinnen und Schüler.
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Wir wertschätzen den Entstehungsprozess von Arbeitsergebnissen.
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Wir erkennen die individuellen Leistungen einer jeder Schülerin und eines jeden Schülers an.
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Wir verstehen unter Arbeitsergebnissen nicht nur künstlerische Produkte.
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Wir sammeln die Arbeitsergebnisse, präsentieren sie anderen und stellen sie in der Klasse, im Flur, im Schaukasten oder auf der Homepage aus.
D Wir erwachsenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind für die Schülerinnen und Schüler Orientierung.
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Wir haben Vorbildfunktion in unserem Verhalten gegenüber Personen (Kinder und Erwachsenen) und Sachen.
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Wir benutzen eine der Kommunikationssituation angemessene Ausdrucksweise, Lautstärke, Gestik und Mimik.
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Wir achten die Schulregeln und helfen den Schülerinnen und Schülern diese Regeln einzuhalten.
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Wir akzeptieren dass Regeln, die für die Schülerinnen und Schüler gelten, auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während des Zusammenseins gelten.
E Wir verbessern die Integration schwerbehinderter Schülerinnen und Schüler.
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Wir bilden keine separaten Klassen für schwerbehinderte Schülerinnen und Schüler und deshalb treten wir für eine dementsprechende Ausstattung mit pädagogisch, therapeutisch und pflegerisch qualifiziertem Personal ein.
Wir unterstützen die Kommunikation unserer schwerbehinderten Schülerinnen und Schülern und setzen bei Bedarf nichttechnische und technische Kommunikationshilfen ein. -
Wir bemühen uns um die Übertragung von Förderansätzen aus der Einzelfördersituation in die Klassensituation.
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Wir schaffen flexible Lagerungsmöglichkeit in den Klassenräumen.
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Wir leiten die anderen Schülerinnen und Schüler der Klassen zur Assistenz an.
F Wir unterstützen Freizeitkontakte der Schülerinnen und Schüler.
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Wir motivieren die Eltern auf Elternabenden.
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Wir unterstützen die Lebenshilfearbeit für Freizeitangebote.
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Wir bieten unseren Schülerinnen und Schülern an 2 Tagen in der Woche ein schulisches Ganztagsangebot.
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G Wir suchen die Kommunikation mit den Eltern und Sorgeberechtigten unserer Schülerinnen und Schüler.
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Wir nutzen dazu das Mitteilungsheft, Elternbriefe und Telefonate.
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Wir veranstalten Elternabende, nehmen an Elternstammtischen teil und machen Hausbesuche.
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Wir organisieren Klassen- und Schulfeste und ähnliche Veranstaltungen.
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Wir informieren die Eltern über Unterrichtsinhalte und Organisatorisches.
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Wir besprechen mit den Eltern pädagogische Zielsetzungen und die Wege zum Erreichen dieser Zielsetzungen anhand der individuellen Förderpläne.
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Wir treffen zusammen mit den Eltern Vereinbarungen über Möglichkeiten und Grenzen schulischer und häuslicher Kompetenzen.
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Wir besprechen persönliche Themen unter Wahrung individueller Grenzen.
H Wir erhalten unsere gute Arbeitsatmosphäre.
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Wir nutzen die Stärken der Kolleginnen und Kollegen und tolerieren ihre Schwächen.
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Wir möchten Supervision und pädagogisch qualifizierte Fortbildungsangebote.
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Wir beachten eine sachliche Arbeits- und Diskussionsebene.
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Wir schaffen Gelegenheiten für außerschulische Kollegiumskontakte (Feste, Feiern, Ausflüge u. ä.).
I Wir intensivieren die Kooperation zwischen den Lehrkräften.
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Wir geben Arbeitsmaterialien weiter.
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Wir springen bei Krankheit oder Ausfall kurzzeitig ein.
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Wir teilen unsere Arbeitsergebnisse und Ideen anderen Kolleginnen und Kollegen mit.
Wir versuchen gemeinsam Probleme zu lösen. -
Wir tauschen uns über Fortbildungsergebnisse und Anregungen zu verschiedenen Fachgebieten aus.
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Wir gehen sorgsam mit den Arbeitsmaterialien anderer um.
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Bei allen schulischen Aktivitäten sollten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen.
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Wir nehmen jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin mit seinen Arbeitsaufgaben ernst und wichtig.
J Wir gestalten den Kursunterricht für alle Kolleginnen und Kollegen transparent.
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Wir erstellen ein einheitliches Konzept, anhand dessen wir arbeiten wollen.
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Wir überprüfen ständig die Grundsätze unseres aufbauenden Mathematik- bzw. Deutschlehrgangs in Fachkonferenzen.
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Wir bieten für Kinder und Jugendliche mit anderen Lernbedürfnissen einen Wahrnehmungskurs bzw. einen lebenspraktischen Kurs an.
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Wir verteilen zur Verbesserung der Transparenz Kursplanungen an die Klassenleitungen unserer Kursschüler- und schülerinnen.
K Wir gehen sorgfältig und pfleglich mit den Unterrichtsmaterialien um.
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Wir nutzen Papier optimal aus und leiten auch die Schülerinnen und Schüler dazu an.
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Wir übernehmen Verantwortung für die Unterrichtsmaterialien wie für unser Eigentum.
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Wir erziehen die Schülerinnen und Schüler zur Wertschätzung des Schuleigentums.
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Wir respektieren die Ordnung in allen Räumen der Schule und erhalten sie.
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Wir fühlen uns verpflichtet, über defektes Material zu informieren und es reparieren zu lassen.
L Wir stellen die Schule in der Öffentlichkeit positiv dar.
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Wir kooperieren mit anderen Schulen und Einrichtungen.
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Wir veranstalten Schulfeste und Basare.
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Wir geben eine Schulzeitung heraus.
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Wir informieren die Öffentlichkeit über die Arbeit unserer Schule.
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Wir sind offen gegenüber Praktikanten und Praktikantinnen, Besuchern und Besucherinnen.
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Wir nehmen am öffentlichen Leben in Ahrensburg teil (Veranstaltungen, Bücherei, Café- und Marktbesuche, Einkauf).
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Wir unterstützen den Förderverein durch schulische Aktivitäten.